Kinderhaut vor Sonne schützen: Gefahr von Hautkrebs

(mko) Die Haut vergisst nichts. Schon gar keinen Sonnenbrand. Viele Untersuchungen bei bösartigen Formen von Hautkrebs haben gezeigt, dass die Betroffenen in jungen Jahren oft zu lange und zu viel Sonnenbestrahlung genossen haben. Bei jedem Sonnenbrand, selbst bei nur oberflächlichen Rötungen, wird das Erbgut in den Hautzellen (DNS) der Haut durch die Aufnahme von UVB-Strahlen erheblich beschädigt. Die betroffenen Zellen sterben entweder ab oder sie werden ersetzt. Kommt die Haut mit der Heilung nicht mehr nach, können sich die angegriffenen Zellen zu Krebs verändern. Kinderhaut ist viel empfindlicher als Erwachsenenhaut, daher braucht sie intensiven Schutz. Besonders problematisch ist die Sonnenbestrahlung, wenn in der Familie bereits Hautkrebs aufgetreten ist und bei Menschen, die viele Hautmale haben, da diese sich durch UV-Einwirkungen verändern können.

Früh erkannt lassen sich auffällige Veränderungen der Haut in der Regel gut behandeln. Aus diesem Grund raten Hautärzte regelmäßig zu einer sorgfältigen Selbstuntersuchung der Haut. Ab 1. Juli 2008 haben alle gesetzlich krankenversicherten Personen ab dem Alter von 35 alle zwei Jahre einen Anspruch auf eine Hautkrebs-Früherkennungsuntersuchung. Bislang wurde die ärztliche Inspektion der Haut nur dann von den Krankenkassen bezahlt, wenn ein Verdacht auf Hautkrebs vorlag. Dies hat sich nun mit dem Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses von November 2007 geändert: Die Untersuchung auf Hautkrebs ist damit im gesetzlichen Krebsfrüherkennungsprogramm verankert.
(Quelle: Pressemitteilung des Gemeinsamen Bundesausschuss).

Wie kann man sich schützen? Dazu gibt das Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) folgende Empfehlungen:

* Haut langsam an Sonne gewöhnen: Die Haut sollte behutsam an längere Sonnenbestrahlung gewöhnt werden. Insbesondere in den Sonnenmonaten sollten Aktivitäten im Freien zwischen 11 und 15 Uhr möglichst vermieden oder reduziert werden.
* Sonnenbrände vermeiden: Die Anzahl von intensiven Bestrahlungen der Haut sollte etwa 50 pro Jahr nicht überschreiten. Sonnenbrand ist stets zu vermeiden.
* Kinderhaut schützen: Vor allem kleine Kinder sind besonders gut vor starker Sonneneinstrahlung zu schützen, da die natürlichen Schutzmechanismen der Haut erst im Lauf der ersten Lebensjahre ausgebildet werden. Babys sollten daher nach Möglichkeit gar nicht erst der direkten Sonnebestrahlung ausgesetzt werden. Die Menge an ultravioletter Strahlung, der man allein in der Kindheit ausgesetzt ist, ist ein bestimmender Faktor für die Entstehung von Hautkrebs im, Erwachsenenalter, insbesondere eines Melanoms.
* Haut bedecken: Kleidung schützt vor Sonnenbränden und Schäden der Haut. Hierzu zählen eine Kopfbedeckung, die Augen, Ohren, Gesicht und Nacken ausreichend bedeckt, leichte und locker sitzende Kleidung mit UV-Schutz, sowie eine für UV-A- und UV-B-Strahlen undurchlässige Sonnenbrille.
* Sonnenschutzmittel verwenden: Zusätzlich sollten Sonnenschutzmittel mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 15 angewendet werden, die sowohl im UV-A- als auch im UV-B-Bereich schützen. Die Empfehlung lautete bisher, diese mindestens 30 Minuten vor dem Sonnenbad in ausreichender Menge aufzutragen. Aufgrund neuerer Erkenntnisse gibt es hierfür aber keine wissenschaftliche Grundlage, so das Bundesamt für Risikobewertung BfR. Alle Mittel wirken also unmittelbar nach dem Auftragen. Da durch Schwitzen und Abrieb jedoch im Laufe der Zeit Sonnenschutzmittel abgetragen würden, raten die Experten dazu, sich mehrfach über den Tag verteilt einzucremen, um den Schutz aufrechtzuerhalten. Achtung: Dies bedeutet aber nicht, dass sich aufgrund des wiederholten Auftragens die Aufenthaltsdauer in der Sonne verlängert werden kann. Häufig verleiten Sonnenschutzmittel den Anwender nämlich fälschlicherweise dazu, länger in der Sonne zu bleiben.