Die übelriechende Flüssigkeit des Knoblauch wirkt bis zu hundert Mal effektiver gegen die Erreger als zwei populäre Antibiotika. Campylobacter-Bakterien können auf Oberflächen einen Biofilm bilden und in dieser schleimigen Schicht sind sie dann verhältnismäßig sicher vor Attacken von außen. Nach Angaben der Wissenschaftler steigt die Antibiotikaresistenz im Biofilm um das Tausendfache im Vergleich zu freien Bakterienzellen. Der Inhaltstoff stört sich dagegen kaum an den Schutzmaßnahmen des Biofilms. Stattdessen kann er in den Bakterienzellen für einen Zusammenbruch des Stoffwechsels sorgen. Die dafür notwendigen Konzentrationen lagen im Laborversuch um ein Hundertfaches niedriger als es beispielsweise bei den antibiotischen Arzneiwirkstoffen Ciprofloxacin und Erythromycin der Fall war. Darüber hinaus hat Diallyldisulfid noch schneller gewirkt. In früheren Studien hatten die Wissenschaftler die Substanz beispielsweise auf Listeria monocytogenes und das EHEC-Bakterium des Serotyps O157:H7 losgelassen − ebenfalls mit Erfolg. Gleichzeitig warnen sie davor, ihre Arbeiten schon als Patentrezept gegen gefährliche Nahrungsmittelinfektionen anzusehen.
Xiaonan Lu (Washington State University): „Wer glaubt, sich durch das Essen von Knoblauch ganz einfach vor einer Campylobacter-Infektion schützen zu können, der täuscht sich wohl − da Knoblauch jedoch als gesund gilt, sollte dieser ruhig verzehrt werden.