Aktuelle Informationen zur Mexiko-Grippe gibt es bei Anruf einer Hotline, die das Bundesministerium für Gesundheit eingerichtet hat. Die Hotline ist montags bis donnerstags in der Zeit zwischen 8-18 Uhr und freitags zwischen 8-12 Uhr zu erreichen. Hotline-Nummer: 01805 99 66 19 (Kostenpflichtig. 14 ct/Min. aus dem deutschen Festnetz. (Abweichende Preise aus den Mobilfunknetzen möglich)
Deutschland sei gut auf die Erkrankungswelle vorbereitet, trotz Auslösung der höchsten Krankheitsstufe des Pandemie -Alarms durch die Weltgesundheitsorganisation WHO.
Die Maßnahme-Empfehlungen sind auf den Internetseiten des Robert Koch-Instituts abrufbar
Robert Koch-Institut
Warum heißt es Schweinegrippe?
Weil die Krankheit, ein Grippevirus, vom Schwein auf den Mensch übertragen wird. Die ersten Fälle traten in den 1950er-Jahren auf. Die letzte schwere Schweinegrippe breitete sich laut dem EU-Zentrum für Krankheitsprävention 1976 in einem Rekrutenlager in New Jersey/USA aus. 276 Personen wurden infiziert, davon 13 schwer, ein junger Mann starb.
Welche Symptome treten auf?
Ähnlich wie bei einer normalen Grippe: Kopfschmerzen, Fieber, Husten und Schnupfen bis zu Atemnot. Der Tod kann infolge einer schweren Lungenentzündung eintreten.
Besteht die Gefahr einer weltweiten Ausbreitung?
Ja. Die aktuelle Variante A/H1N1 hat laut Weltgesundheitsorganisation WHO das Potenzial zu einer weltweiten Epidemie („Pandemie“). Anders als bei der 1997 vor allem in Asien grassierenden Vogelgrippe können bei der Schweinegrippe nicht nur schwache Menschen, sondern auch junge, gesunde Erwachsene sterben.
Warum ist der Erreger der Schweinegrippe so aggressiv?
Weil sich der Erreger durch genetische Anpassung („Genmutation“) ständig verändert. Das derzeitige Virus wurde laut der WHO noch nie zuvor nachgewiesen. In ihm sind zwei Stämme der Schweinegrippe und je ein Stamm von Vogelgrippe und der Grippe beim Menschen kombiniert.
Wie sieht die Diagnose der Schweinegrippe aus?
Das Virus, das aktuell zu Erkrankungen in Mexiko und den USA geführt hat, konnte in den USA bislang nicht diagnostiziert werden. Laut Robert Koch Institut ist eine Diagnose aber grundsätzlich möglich: „Zur Diagnose sollte ein Rachenabstrich, Nasenabstrich, oder gegebenenfalls Bronchoalveoläre Lavage möglichst rasch nach Beginn der Erkrankung“ an das Referenzzentrum für Influenza (NRZ) am Robert Koch Institut eingereicht werden.
Gibt es einen Impfschutz?
Zu dem aktuell grassierenden Schweinegrippe-Virus wird frühestens ab
Juli 09 ein Impfstoff zur Verfügung stehen. Die Impfung gegen eine herkömmliche Grippe ist bei diesem Virus wirkungslos. Die Herstellung eines neuen Impfstoffes braucht, so das Paul-Ehrlich-Institut, bei Frankfurt, das die Qualität von Arzneimitteln prüft, etwa drei Monate ab der Identifizierung des Erregers. Einen wirksamen Impfschutz gibt es derzeit nur für Schweine.
Wie überträgt sich das Virus?
Nach Informationen des Robert Koch Instituts können die Viren „direkt von Schwein zu Mensch (aber auch von Mensch zu Schwein) übertragen werden.“ Der aktuelle Ausbruch in Mexiko zeigt aber auch, dass man inzwischen auch von einer Mensch-zu-Mensch-Übertragung ausgehen muss. Genau wie bei jeder Grippe wird die Krankheit durch den Kontakt mit infiziertem Speichel etwa durch Niesen oder Küssen übertragen. In Mexiko wurden daher größere Veranstaltungen abgesagt und der Bevölkerung von engem Körperkontakt abgeraten.
Was hilft nach Ausbruch der Krankheit?
Infizierte Menschen werden mit dem Medikament Tamiflu behandelt. Nach Angaben von US-Behörden wirkt auch das Präparat Relenza.
Ist der Verzehr von Schweinefleisch gefährlich?
Aktuell geht die amerikanische Seuchenschutzbehörde CDC davon aus, dass Schweineinfluenza-Viren nicht durch Nahrungsmittel übertragen werden und weist darauf hin, dass ein Erhitzen von Schweinefleisch auf 72 Grad Celsius (Kerntemperatur) das Schweineinfluenza-Virus sicher abtötet.
Welche Länder sind bisher betroffen?
Außer in Mexiko infizierten sich Menschen in den US-Bundesstaaten Kalifornien, Texas, Kansas und New York. In Spanien kamen acht Personen wegen Grippe-Symptomen ins Krankenhaus und wurden auf Schweinegrippe getestet. Alle waren vorher in Mexiko oder den USA. In Neuseeland wurde eine Studentengruppe nach einer Mexiko-Reise unter Quarantäne gestellt. Weitere Verdachtsfälle von zurückgekehrten Mexiko-Reisenden werden aus Kolumbien und Israel gemeldet.