(mko) Fussball-Fans, die live die WM-Spiele in Brasilien erleben möchten, sollten sich vor Mückenstichen schützen. Denn: Dengue-Fieber, Gelbfieber und Malaria werden von Mücken übertragenden und sind in den meisten Ländern Mittel- und Südamerikas verbreitet. Allein im WM-Austragungsland Brasilien haben sich im Jahr 2013 rund 1,4 Millionen Menschen mit dem Dengue-Virus infiziert. Anders als gegen Gelbfieber und Malaria, existieren gegen Dengue-Fieber weder eine Impfung noch vorbeugende Medikamente.
„Je nach Region und Art der Reise benötigen Urlauber in Mittel- und Südamerika eine Impfung gegen Gelbfieber und/oder Prophylaxe-Medikamente gegen Malaria“, so Professor Jelinek vom Centrum für Reisemedizin in Düsseldorf. Hierzu sollten sie sich von einem Reisemediziner beraten lassen (s. LINK unten).
Auch Regionen, in denen WM-Spiele ausgetragen werden, sind derzeit stark von dem Dengue-Fieber-Ausbruch betroffen. Zahlreiche Fälle, etwa 18 000 seit Jahresbeginn, treten derzeit etwa im Bundesstaat Sao Paulo auf. Die gleichnamige Hauptstadt des Staates ist einer der Austragungsorte der WM. Auch der Bundesstaat Minas Gerais, mit dem Austragungsort Belo Horizonte, ist stark betroffen.
Das Dengue-Virus wird von der ägyptischen und der asiatischen Tigermücke übertragen. Die Tigermücke ist vorwiegend tagsüber aktiv, insbesondere in der Morgen- und Abenddämmerung. Die Malariamücke Anopheles hingegen ist nachtaktiv. Deshalb sollten sich Reisende sowohl tagsüber als auch nachts vor Stichen schützen. Tagsüber ist helle, möglichst geschlossene Kleidung empfehlenswert. Dunkle Kleidung lockt Moskitos eher an. Da die Insekten durch dünne Stoffe hin durchstechen können, kann es sinnvoll sein, dünne Materialien zusätzlich mit einem Insektenschutz zu imprägnieren, etwa mit Permethrin. „Zum Auftragen auf die Haut haben sich Mückenschutzmittel, die den Wirkstoff DEET enthalten, am besten bewährt – für Reisen in die Tropen und Subtropen sollten die Produkte eine DEET-Konzentration von mindestens 30 Prozent haben“, sagt Professor Dr. med. Tomas Jelinek, Wissenschaftlicher Leiter des CRM Centrum für Reisemedizin, Düsseldorf. Der Wirkstoff DEET werde durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) als am effektivsten gegen Mückenstiche eingestuft und halte Insekten bis zu sechs Stunden fern, so der Experte. Für Wohnräume gilt: Fenster, Türen und insbesondere der Schlafplatz sollten durch Moskitonetze geschützt sein. Die optimale Lochgröße der Netze liegt zwischen 1,0 und 1,2 Millimeter. Auch das Einschalten der Klimaanlage, sofern vorhanden, ist sinnvoll, da Moskitos nicht vom Warmen ins Kühle fliegen.
Dengue-Fieber tritt in zahlreichen tropischen und subtropischen Ländern ganzjährig auf. Schwerpunkte liegen in Mittel- und Südamerika, Süd- und Südostasien, Zentralafrika sowie in der Karibik. In diesen Regionen erkranken nach Schätzungen der WHO jedes Jahr etwa 50 bis 100 Millionen Menschen an der Virusinfektion. Symptome der Erkrankung sind Fieber, Kopf- und ausgeprägte Gliederschmerzen. Die Krankheit verläuft oft sehr langwierig, heilt für gewöhnlich aber von alleine aus. Es können auch schwere Krankheitsverläufe auftreten, die zu ernsten Problemen führen. Nach einer Erkrankung sind Betroffene gegen den Virentyp, der sie befallen hat, immun. Stecken sie sich jedoch mit einer anderen Variante des Virus ein weiteres Mal an, verläuft die Erkrankung meist sehr schwer.
Neben Dengue-Fieber werden auch Gelbfieber und Malaria in vielen Ländern Süd- und Mittelamerikas durch Mücken übertragen. Diese Infektionen sind zwar deutlich seltener, verlaufen unbehandelt aber nicht selten tödlich. Siehe auch Artikel – Suchfunktion – : Dengue-Fieber wird durch tagaktive Mücken übertragen – Impfung gibt es nicht.
LINK: Reisemediziner
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