Diabetes-Risiko steigt unter Bluthochdruckmitteln

(mko) Neueste Daten aus den USA belegen, dass die zur Bluthochdruck-Behandlung eingesetzten harntreibenden Medikamente, so genannte Diuretika wahrscheinlich die Gefahr einer Zuckererkrankung fördern (Typ-2-Diabetes). Ausgewertet wurden insgesamt über 143. 000 Daten aus den Jahren 1966
bis Ende 2006, dazu der Vergleich von fünf verschiedenen Hochdruckmitteln gegeneinander an der Universität von Chicago. Außerdem wurde eine Rangordnung der Wirkstoffe festgelegt, durch die Bluthochdruck-Patienten während der Therapie an einem Typ-2-Diabetes erkrankten. Demnach war das am häufigsten bei harntreibenden Mitteln der Fall. Betablocker erhöhten das Risiko um 17 Prozent und Kalzium-Antagonisten erwie-sen sich als neutral. Patienten, die mit ACE-Hemmern behandelt wur-den erkrankten weniger an Diabe-tes (13 Prozent). Bei den Angio-tensin-Antagonisten war das sogar zu 25 Prozent weniger der Fall.
Die Wissenschaftler gehen nun davon aus, dass Diuretika und eventuell auch Betablocker den Zuckerstoffwechsel stören, während die anderen Medikamente eher eine schützende Wirkung haben. Liegt eine gestörte Glukosetoleranz bei Patienten vor, sollten dennoch die teureren Mittel bevorzugt werden, um die ebenfalls teure Stoff-wechselerkankung Diabetes zu vermeiden.