Impfungen mit wirksamen und verträglichen Impfstoffen sind eine effektive Maßnahme, die Corona-Pandemie einzudämmen und sich selbst vor COVID-19 zu schützen. Erste Impfstoffe sind zugelassen, weitere Impfstoffe gegen COVID-19 befinden sich noch in der Entwicklung. Alle Impfstoffkandidaten zeigen unserem Immunsystem bestimmte Teile (Antigene) des Coronavirus SARS-CoV-2, sodass ein Immunschutz gegen das Virus aufgebaut werden kann, ohne die Erkrankung auszulösen. Die unterschiedlichen Kandidaten nutzen dabei sehr verschiedene Ansätze. Es gibt drei Hauptentwicklungslinien: mRNA/DNA-Impfstoffe, Impfstoffe mit Vektorviren und Totimpfstoffe mit Virusproteinen (siehe auch „Mit welchen Technologien werden Impfstoffe gegen Viren entwickelt?“).
Am 22. Dezember 2020 wurde in der Europäischen Union und damit auch in Deutschland ein erster mRNA-Impfstoff gegen COVID-19 zugelassen. Ein weiterer mRNA-Impfstoff erhielt am 6. Januar 2021 ebenfalls die Zulassung. RNA-Impfstoffe enthalten den Bauplan von einem bestimmten Teil des Erregers (Antigen) in Form von Boten-RNA (messenger RNA, mRNA). Es handelt sich dabei um Baupläne für ein Protein des Virus (Antigen), das nach der Impfung in wenigen Körperzellen hergestellt wird (weitere Infos siehe „Wie funktionieren mRNA-Impfstoffe und was sind ihre Vorteile?“).
Weit fortgeschritten in der klinischen Entwicklung sind beispielsweise auch vektorbasierte Impfstoffe. Diese bestehen aus harmlosen Viren, die gentechnisch so verändert wurden, dass sie in ihrem Erbgut den Bauplan für einen oder mehrere Bestandteile des Coronavirus SARS-CoV-2 enthalten (weitere Infos siehe „Was wissen wir über vektorbasierte Impfstoffe?“).
Impfstoffentwicklung und Zulassung
Aus verschiedenen Gründen wurde es möglich, innerhalb eines Jahres einen ersten Impfstoff gegen COVID-19 zuzulassen: Zum einen, weil Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf Forschungsvorarbeiten zu anderen Coronaviren und entsprechenden Impfstoffentwicklungen (beispielsweise zum SARS-Coronavirus von 2003 und zum MERS-Coronavirus) aufbauen konnten. Zum anderen profitierte die Impfstoffentwicklung von frühen wissenschaftlich-regulatorischen Beratungen durch die Arzneimittelbehörden. Zudem wurde Zeit gespart, indem verschiedene Phasen klinischer Prüfungen – d. h. die Erprobung der Impfstoffe an gesunden Freiwilligen –, die normalerweise nacheinander stattfinden, kombiniert wurden (siehe auch „Wie verläuft die Entwicklung eines Impfstoffes gegen ein neues unbekanntes Virus wie das SARS-CoV-2?“).
Eine weitere Beschleunigung konnte durch das sogenannte Rolling-Review-Verfahren erreicht werden: Dieses Verfahren erlaubt es den Impfstoffherstellern, noch während die letzte große klinische Phase-3-Prüfung des Impfstoffs läuft, bereits einzelne Datenpakete zur Vorab-Bewertung vorzulegen. Dies ermöglicht eine raschere Zulassung im Anschluss.
Verteilung des Impfstoffs und geplante Impfpraxis
Nach der Zulassung stehen zunächst nur begrenzte Mengen an Impfstoffen gegen COVID-19 zur Verfügung. Daher kann die Corona-Schutzimpfung anfänglich nur bestimmten Personengruppen angeboten werden.
Die Verteilung der Corona-Schutzimpfungen erfolgt zunächst über Impfzentren, die von den Bundesländern eingerichtet wurden. Zudem gibt es mobile Impfteams, die beispielsweise stationäre Pflegeeinrichtungen aufsuchen. Informationen zu den Impfzentren und deren Organisation finden Sie auf den Internetseiten der jeweiligen Bundesländer.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat Empfehlungen zur COVID-19-Impfung veröffentlicht. Auf Basis dieser Empfehlungen hat die Bundesregierung eine Impfverordnung erlassen, in der die Priorisierung der Impfung festgelegt ist. Die Empfehlung, wer zuerst geimpft werden soll, hat nur solange Gültigkeit, bis genügend Impfstoff verfügbar ist. Mittelfristig ist es das Ziel, allen Menschen einen gleichberechtigten Zugang zur Corona-Schutzimpfung anbieten zu können. Zunächst sollen die Personengruppen geimpft werden, die ein besonders hohes Risiko für schwere oder tödliche Verläufe einer Erkrankung an COVID-19 haben oder bei denen berufsbedingt ein höheres Ansteckungsrisiko oder enger Kontakt zu gefährdeten (vulnerablen) Personengruppen besteht (siehe auch „Wem soll die Corona-Schutzimpfung zuerst angeboten werden?“).
Anmeldung zur Impfung gegen COVID-19
Die
Vergabe der Impftermine regeln die Bundesländer. Je nach Bundesland erfolgt die
Anmeldung entweder telefonisch unter 116117, eine eigene Hotline oder online
über einen zentralen Impfterminservice. Zum Teil erhalten bestimmte
Personengruppen auch per Post eine Einladung. Informationen darüber, wo geimpft
wird und wie Sie sich für die Impfung in Ihrem Bundesland anmelden können,
finden Sie auf der Seite www.116117.de.
FAQ zur Corona-Schutzimpfung
In unseren FAQ – häufigen Fragen und Antworten – finden Sie viele weitere Informationen rund um die Impfstoffe und die Corona-Schutzimpfungen, beispielsweise zu Zulassungs- und Verteilungsfragen, zu Wirksamkeit und Sicherheit sowie zur STIKO-Impfempfehlung.
Weiterführende Informationen
Viele Informationen rund um die Corona-Schutzimpfung bietet die Seite „Coronavirus und COVID-19“ des Paul-Ehrlich-Instituts, Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel (PEI) (www.pei.de).
Nützliche Materialien rund um die Corona-Schutzimpfung zum Herunterladen finden Sie auf der Seite „Zusammen gegen Corona“ des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) sowie auf den Seiten des Robert Koch-Instituts (RKI), unter anderem:
Aufklärungsmerkblatt:
Zur Schutzimpfung gegen COVID-19 (Corona Virus Disease 2019) – mit
mRNA-Impfstoff; Stand 11.01.2021
Dieses Aufklärungsmerkblatt steht in weiteren 19 Sprachen zur
Verfügung; Stand 30.12.2020
Fragebogen und Einwilligung: Schutzimpfung gegen COVID-19 (Corona Virus Disease 2019) – mit mRNA Impfstoff
Quelle/weiterführende Informationen und Fragen und Antworten:
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung BZgA.
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 18.01.2021
https://www.infektionsschutz.de/coronavirus/schutzimpfung.html