Impfungen mit wirksamen und verträglichen Impfstoffen sind eine effektive Maßnahme, die Corona-Pandemie einzudämmen und sich selbst vor COVID-19 zu schützen. Erste Impfstoffe sind zugelassen, weitere Impfstoffe gegen COVID-19 befinden sich noch in der Entwicklung. Alle Impfstoffkandidaten zeigen unserem Immunsystem bestimmte Teile (Antigene) des Coronavirus SARS-CoV-2, sodass ein Immunschutz gegen das Virus aufgebaut werden kann, ohne die Erkrankung auszulösen. Die unterschiedlichen Kandidaten nutzen dabei sehr verschiedene Ansätze. Es gibt drei Hauptentwicklungslinien: mRNA/DNA-Impfstoffe, Impfstoffe mit Vektorviren und Totimpfstoffe mit Virusproteinen (siehe auch „Mit welchen Technologien werden Impfstoffe gegen Viren entwickelt?“).
Medizin
Homeoffice – Planungsprozesse frühzeitig gemeinsam abstimmen
(mko) Hohe Zufriedenheit, kürzere Wege, bessere Vereinbarung von Familie und Beruf: Homeoffice hat sich in der Pandemie für viele bewährt. Doch es gibt auch Risiken wie zusätzliche Belastungen durch Kinderbetreuung, entgrenzte Arbeitszeiten, Stress und Isolation. „Wir brauchen geeignete und praktikable Regeln für Homeoffice und mobiles Arbeiten“, fordert Dr. Angelika Kümmerling vom Institut Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen.
COPD: Beschwerden lindern und mobil bleiben
(mko) Täglich mindestens zwei Schachteln Zigaretten und ein extrem stressiger Job. So sieht der der Alltag vieler COPD-Betroffener aus. Wird das Rasseln in der Lunge bei jedem Atemzug lauter, der Husten immer stärker und auch das bisher normale Tagespensum immer schwieriger zu bewältigen, bringt ein Besuch beim Pneumologen Gewissheit: chronic obstructive pulmonary disease, kurz COPD oder deutsch auch COB, chronisch obstruktive Bronchitis.
„Oft wird COPD als Raucherhusten oder Raucherlunge verharmlost. Dabei ist es eine schwerwiegende, chronische Lungenerkrankung, die – einmal begonnen – immer weiter fortschreitet und zum Tod führen kann“, so Professor Christian Schulz Leiter des Lungenkrebszentrums des Universitätsklinikums Regensburg. Oft hängen in der Medizin die Behandlungschancen davon ab, in welchem Stadium die Erkrankung erkannt wird. Bei COPD bringt eine frühe Diagnose der Erkrankung keine Heilung mehr, jedoch kann das Fortschreiten der Erkrankung durch frühzeitige Interventionen günstig beeinflusst werden.
Intensivmediziner appellieren an Bevölkerung: „Wir müssen die Kurve unbedingt wieder senken!“
(mko) Professor Uwe Janssens, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), hat sich mit einem eigenen YouTube-Video an die Bevölkerung gerichtet. Janssens spricht stellvertretend für mehr als 3.000 Intensivmediziner und Pflegekräfte, die derzeit auf deutschen Intensivstationen arbeiten. Er wolle keine Angst machen und noch seien genug Intensivbetten frei, betont Janssens. Aber mit großer Sorge beobachteten alle den überproportionalen Anstieg der Corona-Infektionen in Deutschland und ganz Europa – und die sich füllenden Betten.
Corona-Virus: So können sich ältere Menschen schützen
(mko) Gerüchte und Empfehlungen, alte Menschen sollten sich am besten zu Hause isolieren, sind unbegründet. „Oma und Opa dürfen und sollen weiter besucht werden“, so Professor Hans Jürgen Heppner, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) und Chefarzt der Klinik für Geriatrie am HELIOS Klinikum Schwelm und Inhaber des Lehrstuhls für Geriatrie der Universität Witten/Herdecke.
Mit dem Menschen altert auch sein Immunsystem, die Infektabwehr funktioniert langsamer und schwächer als die bei jüngeren Patienten. Grundsätzlich sind Senioren also anfälliger für Infektionen, insbesondere auch akute Atemwegsinfekte, wie häufig bei einer regulären Influenza-Grippe und auch jetzt beim Corona-Virus (SARS-CoV-2) zu beobachten. „Zudem liegen bei Hochbetagten häufig viele Vor- und chronische Begleiterkrankungen vor“, erklärt Professor Heppner. „Treffen höheres Alter und chronische Erkrankungen zusammen oder sogar mehrere chronische Erkrankungen, erhöht sich das Infektions- und Sterberisiko.“ Das erleben Geriater jedes Jahr im Laufe der Grippesaison: In den vergangenen Jahren betrafen etwa 90 Prozent der Todesfälle aufgrund von Influenza die Altersgruppe 60+. Entsprechend ziehen Altersmediziner mit Blick auf den noch unbekannten Corona-Virus gleiche Schlüsse: Die Gruppe der Senioren und geriatrischen Patienten hat das höchste Risiko, schwer zu erkranken oder auch an dem Virus zu versterben. Der Chef-Virologe der Charité, Professor Dr. Christian Drosten, prognostiziert sogar eine mögliche Sterberate von bis zu 25 Prozent. Soziale Isolation ist keinesfalls die Lösung – Händewaschen ist besser „Jenseits des Rentenalters müssen wir die Bevölkerung wirklich schützen“, so Heppner, „aber bitte alles jenseits der Panik! Es wird niemand für Monate weggesperrt, es wird kein Kontaktverbot geben und eine soziale Isolation ist keinesfalls die Lösung.“ Im Gegenteil: Auch soziale Isolation kann krank machen. Allerdings mahnt der Altersmediziner auch Angehörige, etwaige Familienarrangements derzeit zu überdenken. „Die nächsten Monate sind die Großeltern nicht der Ersatz für die KiTa oder Ganztagsschule, so schmerzlich das ist. Aber vielmehr sollten Kinder und Enkel, wenn möglich, für die Großeltern einkaufen gehen, damit diese nicht in den Supermarkt müssen und sich einer Ansteckungsgefahr aussetzen.“
Gesellschaft für Virologie zur Einführung von COVID-19 Impfungen
(mko) Die Bemühungen, eine Impfung gegen COVID-19 zu entwickeln, laufen weltweit mit höchster Intensität. Die Vielzahl der aktuell untersuchten Impfstoffkandidaten [1], die ersten Ergebnisse aus tierexperimentellen Studien [2] und Immunantworten in klinischen Studien am Menschen [3–6] haben die Wahrscheinlichkeit beträchtlich erhöht, dass in absehbarer Zeit ein vorläufiger Verträglichkeits- und Wirksamkeitsnachweis für ein oder mehrere Impfstoffe gelingt. Im Rahmen der Zulassung kann dann eine unabhängige Behörde die Wirksamkeit und Sicherheit prüfen und gegebenenfalls die prinzipielle Eignung der Impfstoffe feststellen.
Entwarnung: Methotrexat-Behandlung bei Rheuma erhöht nicht das Risiko von Lungenerkrankungen
(mko) Patientinnen und Patienten mit Rheumatoider Arthritis (RA) leiden häufig unter sogenannten interstitiellen Lungenerkrankungen (ILD). Seit Jahren steht Methotrexat (MTX) unter Verdacht, das Risiko für diese Folgeerkrankung zu erhöhen. Zwei aktuelle Studien widerlegen nun diese Annahme. Sie geben Entwarnung für die MTX-Behandlung. Die Ergebnisse wurden auf der Jahrestagung der „European League Against Rheumatism“ (EULAR 2020) vorgestellt.
Interstitielle Lungenerkrankungen (ILD) sind eine häufige und schwere Folge der Rheumatoiden Arthritis (RA). Die Häufigkeit variiert, jedoch leiden mindestens fünf bis zehn Prozent aller RA-Patienten an dieser Erkrankung. Sie führt zu entzündlichen Veränderungen im Lungengewebe und in den Lungenbläschen. ILD geht mit Reizhusten und Luftnot einher und führt im schweren Verlauf zu einer Vernarbung des Lungengewebes – der sogenannten Lungenfibrose. Dies kann eine lebenslange Sauerstoffversorgung oder sogar Lungentransplantation notwendig machen. „Eine Lungenerkrankung ist bei rund zehn bis zwanzig Prozent aller RA-Patienten die Ursache für einen frühzeitigen Tod“, erklärt EULAR Präsident Professor Dr. med. Iain B. McInnes aus Glasgow, Schottland, Großbritannien. „Umso wichtiger ist es insbesondere in diesen Zeiten weitere Risikofaktoren für eine Anfälligkeit der Lunge bei betroffenen Patienten zu vermeiden.“
15. Juni 2020: Reisen während der Corona-Pandemie
Nach der schrittweisen Aufhebung der bundesweit geltenden Quarantäne-Maßnahmen folgen weitere Lockerungen: Die aufgrund der COVID-19 Pandemie weltweit geltende Reisewarnung soll ab 15. Juni für die EU-Länder sowie Großbritannien, Island, Norwegen, die Schweiz und Liechtenstein aufgehoben werden, wie die Bundesregierung heute ankündigte. Sie wird ab 15. Juni durch differenzierte Reisehinweise ersetzt. Diese sollen eine Hilfestellung geben, in welchem Land ein Urlaub geplant werden kann. Auch über Reisen außerhalb von Europa wird es künftig weitere Entscheidungen geben.
Schulöffnungen: Kinder mit Diabetes können am Unterricht teilnehmen
(mko) Die Deutsche Diabetes Gesellschaft warnt vor pauschaler Ausgrenzung Jugendlicher, die an Diabetes mellitus erkrankt sind. Über zehn Millionen Schülerinnen und Schüler konnten in den vergangenen Wochen aufgrund der Corona-Pandemie nicht die Schulbank drücken. Nun wird in Deutschland vorsichtig der Schulbetrieb wieder aufgenommen. Bundesweit gibt es jedoch einzelne Einrichtungen, die Kinder und Jugendliche mit einem Diabetes mellitus davon vorerst ausnehmen. Sie beziehen sich dabei auf den Hinweis des Robert Koch-Instituts (RKI), dass Diabetespatienten zur Risikogruppe zählen. Die Arbeitsgemeinschaft „Pädiatrische Diabetologie“ der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) weist in einer Stellungnahme darauf hin, dass laut aktuellem internationalen Forschungsstand Kinder und Jugendliche mit Typ-1-Diabetes nicht häufiger oder schwerer an COVID-19 erkranken als andere Kinder. Sie fordert daher dazu auf, Betroffene nicht auszugrenzen und sie ebenso am Unterricht teilhaben zu lassen wie ihre stoffwechselgesunden Mitschülerinnen und -schüler.
Atemwegserkrankungen und CORONA : viel trinken!
(mko) Mindestens 1,5 Liter sollte ein Erwachsener täglich trinken, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE);und statt in diesen Zeiten in den Supermarkt zu laufen und Wasser zu kaufen, eignet sich zum Beispiel hervorragend Trinkwasser aus der Leitung. Besonders wichtig ist das für Menschen mit Atemwegserkrankungen, um die Produktion von dünnflüssigem Schleim anzuregen. Sei es nun bei normalen Erkältungen oder der saisonalen Grippe (Influenza). Probleme mit den Atemwegen entstehen aber auch im Rahmen von Allergien (z. B. bei sich entwickelndem Asthma, das chronisch werden kann) – und auch bei Covid-19-Erkrankungen. Die Empfehlung stammt von Experten des Helmholtz Zentrum München und des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL) in Gießen.