Adipositas: DOC WEIHGT- anerkanntes und teilfinanziertes Schulungsprogramm

(mko)  Adipositas ist eine chronische Krankheit, die sich epidemieartig ausbreitet und eine enorme finanzielle Belastung für das Gesundheitssystem darstellt. Ungefähr jeder fünfte Deutsche zwischen 18 und 80 Jahren ist übergewichtig, schätzungsweise 960.000 Deutsche (1,5 Prozent der Bevölkerung zwischen 18 und 80 Jahren) haben einen BMI über 40 und gelten damit als fettleibig oder adipös wie es in der Fachsprache heißt. Dazu leiden die Patienten häufig unter Begleiterkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2. Das krankhafte Übergewicht ist jedoch kein Lifestyle-Phänomen, das allein durch gesunde Ernährung und Bewegung zu bewältigen ist.Inzwischen gehen Experten auch davon aus,dass Adipositas als Risikofaktor (BMI deutlich über 30) für Darmkrebs angesehen wird. Übergewicht ist für viele Menschen nicht nur in Bezug auf kardiovaskuläre und metabolische Folgeerkrankungen, sondern ganz offensichtlich auch für die Krebsentwicklung ein äußerst ernst zu nehmendes Problem.
Die metabolische Wirkung der Adipositas-Chirurgie (gemeint sind die unterschiedlichen Operationen wie z.B. Schlauchmagen-OP oder eine Magenbypass-OP) ist inzwischen durch zahlreiche Studien wissenschaftlich belegt.
Bei über 70 Prozent der übergewichtigen Patienten reduziert die metabolische Chirurgie auch die Diabetes Symptome und das weitgehend unabhängig von der Gewichtsabnahme. Daher fordern jetzt die Experten die Kostenübernahme durch gesetzliche Krankenversicherungen. Denn hierzulande werden nur etwa 6.000 Patienten (darunter auch Patienten aus Nachbarländern) jährlich operiert.

Die Metabolische Chirurgie ist mehr als reine Adipositaschirurgie. Sie hat direkte Wirkungen auf den Stoffwechsel und das weitgehend unabhängig von der Gewichtsabnahme. Dr. Matthias Schlensak Chirurg aus Düsseldorf: „Es geht eben um mehr als nur um Gewichtsabnahme; die metabolischen Effekte dieser Operationen bieten uns erstmals die Möglichkeit, einen Typ-II-Diabetes auch mit dem Skalpell zu behandeln.“ Die Operation erziele das, was die Tablette oder das Insulin oftmals nicht schafften, nämlich den Diabetes zurück zu drängen.

Von einer veränderten Hormonsekretion nach der OP spricht Professor Matthias Blüher, Endokrinologe und Adipositas-Experte aus Leipzig. Über den genauen Wirkmechanismus gibt es laut Blüher zwar noch keine endgültigen Daten, klar sei aber, dass die Ausschüttung gastrointestinaler Hormone verändert wird. Auslöser für diese veränderte Hormonsekretion sind wahrscheinlich unverdaute Nahrungsbestandteile, die durch die operative Verkürzung der Magen-Darm-Passage in den Dünndarm gelangen. Eine Operation allein hilft den Betroffenen allerdings langfristig nicht ausreichend. Völlig unterfinanziert ist allerdings nach wie vor die lebenslang erforderliche Nachsorge von operierten Patienten. Es gehe darum, bei diesen Patienten den Erfolg langfristig zu sichern und gleichzeitig zu gewährleisten, dass die notwendige Versorgung mit Mineralstoffen und Vitaminen
(nach einer Magenbypass-OP ist die Aufnahme von bestimmten Mineralien und Vitaminen scghlechter) aufrechterhalten wird. „Der Medizinische Dienst der Krankenkassen macht eine gesicherte Nachsorge zur Voraussetzung für die Genehmigung der Operation – die gesetzliche Krankenkasse aber zahlt die dazu notwendigen Leistungen gar nicht oder nur unvollständig. So wird sich eine flächendeckende Versorgung der operierten Adipösen nicht etablieren können,“ so die Ernährungsmedizinerin Dr. Birgit Schilling-Massmann. Vor der OP-Zulassung müssen Patienten einen bürokratischen Hürdenlauf absolvieren und mindestens sechs Monate eine Ernährungstherapie sowie ein Sportprogramm absolvieren. Ausgeschlossen werden muss auch eine akute psychiatrische Krankheit und eine unbehandelte Sucherterkrankung.

Therapie-Programm Doc Weight über: BDEM-Geschäftsstelle in Essen, per mail unter: docweight (AT) bdem.de
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Adipositas Verband