41 Prozent der Patienten informieren sich v o r dem Arztbesuch im Internet

(mko) 98 Prozent der Bundesbürger informieren sich zu Gesundheits- und Therapiefragen im Internet. Das besagt eine Gesundheitsstudie der Kommunikationsagentur MSL Germany und des Marktforschungsinstituts Skopos. Zwar stehen Ärzte bei der Patienteninformation noch immer oben, aber sie haben ihr Informationsmonopol eindeutig verloren. Denn selbst der Arztbesuch wird von Informationen aus dem Netz eingerahmt: 41 Prozent der Befragten geben an, sich v o r einem Arztbesuch im Internet zu informieren.

Nach einem Termin sind es immerhin noch 31 Prozent der Befragten. Dabei suchen gesetzlich Versicherte (57 Prozent) eher nach Infos im Web als privat Versicherte (46 Prozent). Auch bei chronisch Kranken ist die Aktivität im Internet – mit 69 Prozent – deutlich höher.

Patienten fordern auch mehr Interaktivität auf Arztwebseiten und in der Onlinekommunikation. So würde z. B. mehr als die Hälfte der Befragten (56 Prozent) gerne ihren Arzttermin online festlegen können. Ärzte sollten daher mehr in neue Technologien investieren, wenn sie nicht den digitalen Anschluss zu ihren Patienten verlieren wollen.
Vorstellbar sei zudem, dass der Arzt seine Patienten online bei Therapien begleitet, denn immerhin 44 Prozent aller Befragten glauben, dass eine internetunterstützte Begleitung den Erfolg verbessern würde. 40 Prozent sind der Meinung, dass informierte Patienten eher bereit sind, mehr Geld für neue Therapien auszugeben.

Auch Foren und soziale Netzwerke spielen eine große Rolle. Es zeigt sich jedoch, dass anonyme Foren dabei wichtiger sind als Angebote wie Facebook oder Twitter. Fast jeder zweite Befragte kann sich vorstellen, sich in Foren über Gesundheitsthemen zu informieren.